Saalfeld – Am 9. Juli 2025 lud der gemeinnützige Verein heimatwurzeln e. V. zum Saalfelder Energie-Nachmittag in den Ratskeller am Markt ein. Im Zentrum der Veranstaltung standen Fragen rund um die regionale Energiewende, Versorgungssicherheit und gesellschaftliche Akzeptanz. In Vorträgen und Diskussionsrunden wurde eines deutlich: Die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie regional gedacht und von der Mitte der Gesellschaft getragen wird. Landwirte, Mittelstand und kommunale Verantwortungsträger spielen dabei eine zentrale Rolle.

Luca Unger, Projektmanager für Agri-PV bei der Münch Energie GmbH, eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag über die Mehrwerte von Freiflächen-PV, insbesondere in Kombination mit Landwirtschaft. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern von SaaleWirtschaft e.V., BürgerEnergie Thüringen e.V. und Münch Energie GmbH unterstrich die Bedeutung ganzheitlicher Lösungen: Wind, Photovoltaik und Speicher müssten zusammengedacht werden, um Effizienz und Wirkung zu entfalten. Thüringen brauche eine regionale Energieversorgung, um Geld in der Region zu halten und die lokale Wertschöpfung zu stärken.

In Saalfeld spricht man miteinander, wenn es um die Zukunft geht.

Ein besonderes Augenmerk lag beim Energie-Nachmittag auf der Kommunikation mit den Bürgern, auch mit den kritischen Stimmen. Ein Teilnehmer aus dem Publikum brachte die aktuelle Situation auf den Punkt: „Beim Bau von Windrädern wird’s haarig in der Bürgerschaft.”  Der konstruktive Austausch mit Kritikern des Ausbaus der Erneuerbaren wurde von den Besuchern jedoch nicht als Hindernis, sondern als Chance für ein besseres Akzeptanzmanagement verstanden. Dass dies Zeit und vor allem Feingefühl für die Bedürfnisse der Bürger erfordert, darin waren sich alle einig.

Der Nachmittag endete mit einem gemeinsamen Abendessen und regem Austausch im Ratskeller. Der Saalfelder Energie-Nachmittag hat eindrucksvoll gezeigt: In Saalfeld ist man sich bewusst, dass der Ausbau erneuerbarer Energien ein Balanceakt zwischen dem Erhalt der Landschaft und der Zukunftsfähigkeit der eigenen Wirtschaft ist. Dafür müssen die Menschen bei der Gestaltung eingebunden und auch mit Gegnern gesprochen werden.

Programm

15:00 – 15:15 | Begrüßung & Einführung
Korbinian Rausch, Projektdirektor heimatwurzeln e.V.

15:15 – 15:30 | Vortrag: Die gemeinwohlorientierte Energiewende: Mehrwerte über günstige Energie hinaus
Luca Unger, Projektmanager Agri PV bei Münch Energie GmbH

15:30 – 16:15 | Podiumsdiskussion: Versorgungssicherheit und Wertschöpfung in der Region – quo vadis

Teilnehmer:

  • Matthias Fritsche (SaaleWirtschaft e.V.)
  • Prof. Reinhard Guthke (BürgerEnergie Thüringen e.V.)
  • Luca Unger (Münch Energie GmbH)
  • Moderation: Susanne Nagel

16:15 – 17:00 | Diskussion & Ausblick

Ab 17:00 | Empfang & Networking mit Abendessen

Impressionen